Schlafstörungen und Depressionen – ein gefährliches Wechselspiel

Im folgenden Artikel soll auf diese Fragen näher eingegangen werden. Dafür werden zunächst die beiden Krankheiten nacheinander erklärt, was sind Schlafstörungen und Depressionen überhaupt? Danach sollen ihre Auslöser aufgezählt und analysiert, die Auswirkungen auf der Leben der Erkrankten thematisiert und zum Schluss mögliche Behandlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Darauf folgt dann eine direkte Gegenüberstellung, um der Frage, wie eng, bzw. ob Depressionen und Schlaflosigkeit zusammenhängen, auf den Grund zu gehen. Hierbei soll auch nach Behandlungsmöglichkeiten der Kombination aus beiden Krankheiten gesucht werden. Am Schluss folgt ein Fazit aus den gewonnenen Erkenntnissen.

Was sind Schlafstörungen?

Agrypnie, Insomnie und Hyposomnie – das alles sind Begriffe, die unterschiedlich ausgelöste Teilbereiche von Schlafstörungen bezeichnen. Grundsätzlich wird eine Schlafstörung dann als Krankheit oder krankmachend angesehen, wenn der Betroffene darunter leidet. Es gibt keine allgemeingültig festgelegte Dauer des Schlafs und der einzelnen Schlafphasen, die erfüllt sein müsste. Es ist viel mehr ein individuell unterschiedliches Empfinden, wie viel Schlaf nötig ist, um ausgeruht und zufrieden zu sein.
Laut Definition muss, um das Krankheitsbild der Insomnie, also des Schlafmangels, eine Schlafstörung über ein bis drei Monate hinweg mindestens dreimal die Woche der Nachtschlaf gestört sein. Das erfolgt entweder über Probleme beim Einschlafen, nächtliches Erwachen mit Schwierigkeiten, wieder in den Schlaf zu finden und/oder Erwachen am frühen Morgen und Wach bleiben. So wird die normale Zeitspanne, die der Betroffene schlafend verbringen würde, deutlich gekürzt und der wichtige Nachtschlaf weniger erholsam. Davon betroffen sind etwa sechs Prozent der Bevölkerung.
Eine Insomnie kann ganz plötzlich ohne Vorwarnung auftreten und genauso schnell wieder abklingen, ohne eine Behandlung notwendig zu machen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann sie jedoch auch chronisch werden.
Insomnie bezeichnet außerdem das komplette Fehlen des Schlafes, wie es bei der Erbkrankheit „Fatal Familial Insomnia“, zu deutsch „tödliche familiäre Schlaflosigkeit“, der Fall ist. Diese Krankheit tritt meist im fortgeschrittenen Alter auf und führt nach spätestens zwei Jahren zum Tod. Betroffene finden dabei nicht mehr in tiefere Schlafphasen. Auch die leichteren Phasen treten immer kürzer auf. Die Folge sind Halluzinationen, im späteren Verlauf fallen die Betroffen häufig in eine Art Wachkoma, aus dem sie nicht mehr erwachen. Todesursache ist oft eine Infektion, zum Beispiel eine Lungenentzündung.

Die Auslöser von Schlafstörungen

Neben banal erscheinenden Ursachen für das Auftreten von Schlafstörungen wie Lichtverschmutzung, Lärm, hohe Temperaturen im Schlafzimmer durch heiße Sommertage, Schichtarbeit oder einem Jetlag, gibt es auch eine Vielzahl weniger offensichtlicher, da seelischer, Auslöser.
Erhöhter Stress am Tage kann leicht dazu führen, dass das Einschlafen am Abend erschwert wird. Betroffene kommen schwieriger zur Ruhe, können nicht abschalten, halten sich quasi selbst wach, weil wichtige oder als wichtig empfundene Aufgaben im Privatleben oder auf der Arbeit über die eigene Erholung gestellt werden. Ist diese stressige Phase überstanden, klingen normalerweise auch die Schlafstörungen wieder ab. Handelt es sich jedoch um tiefer sitzende psychische Erkrankungen wie dem Burn-out-Syndrom, Manien oder Angststörungen, kann die Schlaflosigkeit leicht chronisch werden.
Auch das Auftreten von Alpträumen kann zu Schlafstörungen führen. Betroffene, häufig Kinder, haben Angst davor, einzuschlafen, da sie befürchten, wieder einen Alptraum zu erleben.
Ebenso können Schlafstörungen als Symptom anderer Krankheiten auftreten. Kopfschmerzen und Lungenerkrankungen, die auch zu Schlafapnoe, also dem Auftreten kurzzeitiger Atemstillstände im Schlaf, führen können, sind Beispiele dafür. Aber auch allgemein Krankheiten, die Schmerzen verursachen, können den Schlaf stören, ebenso wie hormonelle Einflüsse durch eine Schwangerschaft oder Wechseljahre, ein Tinnitus oder neurologische Erkrankungen. Multiple Sklerose, Parkinson, Gehirntumore und Schlafanfälle führen häufig zu massiven Beeinträchtigungen des Schlafes. Auch demente Patienten erleben manchmal ein teilweises oder völliges Umstellen der Schlafverteilung. So sind diese dann nachts wach, schlafen jedoch am Tag.
Darüber hinaus gibt es Medikamente, die das Ein- oder Durchschlafen erschweren. Dazu zählen auch Medikamente zur Bekämpfung von Depressionen. Wirkstoffe wie Citalopram und Venlafaxin, die in Antidepressiva enthalten sind, wären Beispiele dafür. Schon an dieser Stelle scheint also deutlich zu werden, dass Schlafstörungen und Depressionen zumindest auf der Ebene medikamentöser Nebenwirkungen miteinander Verbunden sind.
Der Genuss von Koffein oder Alkohol kann ebenfalls zu Schlaflosigkeit führen. Auch Schlafwandler empfinden ihren Schlaf oft als gestört, genauso wie Betroffene des „Restless Leg Syndroms“, bei dem es meist in den Waden zu einem Kribbeln, Ziehen oder auch zu Schmerzen kommt, die die Betroffenen Wecken und zum Aufstehen zwingen können.

Symptome im Leben Schlafloser

Schlafmangel äußert sich je nach Dauer, die er anhält, durch verschiedene Symptome. So beginnt es mit Müdigkeit am Tag, die sich durch häufiges Gähnen, Konzentrationsschwierigkeiten, vermindertem Durchhaltevermögen und eventuell dem Versuch, mit Koffein gegenzusteuern, zeigt. Im späteren Verlauf stellt sich unregelmäßiges, kurzes Wegnicken zum Beispiel bei der Arbeit oder auch am Steuer (Sekundenschlaf) ein. Auch Stimmungsschwankungen sind die Folge. Schlaflose sind gereizter und leichter aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ganz ähnlich kann eine Depression beginnen. Auch hier gibt es also Punkte, die für eine Beziehung zwischen Depression und Schlaflosigkeit sprechen.
Tritt der Schlafmangel über einen längeren Zeitraum auf, beeinträchtigt er auch das Gehirn. Betroffene werden vergesslich, haben Schwierigkeiten, zuzuhören und bei dem Lösen von Problemen. Auch der Zucker- und Fettstoffwechsel wird durch Mangel an Schlaf beeinträchtigt.

Behandlungsmethoden von Schlafstörungen

Klingen die Schlafstörungen nicht nach kurzer Zeit von selbst wieder ab wird eine Behandlung nötig. Je nach Auslöser, sofern bekannt, da Schlafstörungen auch ohne findbare Ursache auftreten können, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten.
Medikamente, die das Ein- und Durchschlafen erleichtern sollen, machen häufig abhängig. Der Körper stellt sich darauf ein, für den Schlaf benötigte Hormone und Botenstoffe durch das Präparat zu erhalten und stellt sie selbst nicht mehr her. Es sollte daher nur bei regelmäßiger Kontrolle durch einen Arzt eingenommen werden.
Alternativ können Hausmittel probiert werden, die dem Körper den Weg in den Schlaf erleichtern. Leichte körperliche Betätigung am Abend, zum Beispiel durch Spaziergänge, machen müde, während schweißtreibendes Training den Körper eher anregt. Ein warmes Bad führt dazu, dass die Körpertemperatur leicht absinkt, was ebenfalls Müdigkeit steigert. Zusätzlich helfen Rituale kurz vor dem zu Bett gehen. Lesen, Entspannungsübungen, der Genuss warmer Milch oder Kräutertee sind Beispiele.
Vermeiden sollte man hingegen koffeinhaltige Getränke ab dem Nachmittag, langes Herumliegen im Bett, obwohl man noch nicht müde ist, kombiniert mit dem Spielen am Handy oder Tablet. Auch schwerverdauliche Mahlzeiten kurz vor dem Schlafengehen oder ständiges auf die Uhr schauen, sollte man vermeiden. Letzteres führt dazu, dass man sich unter Stress setzt, jetzt unbedingt einschlafen zu müssen, da man ansonsten am nächsten Tag wieder müde sein wird.

Was sind Depressionen?

Die Depression ist eine psychische Störung, die das Leben des Betroffenen ist fast allen Bereichen negativ beeinflusst und sich verschieden äußern kann. Sie gehört den affektiven Störungen an und tritt häufig zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr erstmalig auf. Bereits vorher durchlebte depressive Phasen sind jedoch auch möglich.
Depressionen betreffen ca. 4 Millionen Menschen in Deutschland, was einen erkrankten Bevölkerungsanteil von etwa 5 % macht. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Depression zu erkranken, beträgt zwischen sieben und 18 Prozent. Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer.
Etwa 10-15 % aller Betroffenen begehen im Verlauf der Krankheit Suizid. Den Gedanken daran hegt die Mehrheit der Patienten.
Viele Betroffene suchen allerdings keinen Arzt auf, was verschiedene Ursachen haben kann. Daher kann nur vermutet werden, wie hoch der eigentliche Anteil an Erkrankten in der Bevölkerung ist.

Die Auslöser von Depressionen

Schlafstörungen bei Depressionen - eine schlimme Krankheit

Der Hang zur Anfälligkeit für Depressionen kann erblich bedingt sein. Deutlich stärker sind jedoch äußere Faktoren wie Familie, Lebenssituation, Arbeit und das Durchleben schwieriger Episoden, etwa durch Tod und Krankheit im Kontaktkreis.
Recht einfach zu erklären ist die Winterdepression. Diese wird vermutlich durch das Fehlen von Vitamin D ausgelöst, das in den dunklen Wintermonaten nicht ausreichend durch Sonneneinstrahlung gebildet werden kann. Auch Körperliche Erkrankungen durch chronische Infektionen können nach heutigem Erkenntnisstand ebenfalls Depressionen auslösen.
Wie Schlafstörungen können Depressionen ebenfalls durch hormonelle Schwankungen ausgelöst werden. Die postnatale Depression wäre ein Beispiel, aber depressive Stimmungen können auch schon während der Schwangerschaft auftreten.
Die möglichen seelischen Auslöser sind sehr vielfältig. Die sogenannte erlernte Hilflosigkeit ist nur einer von ihnen. Dabei ist der Betroffene überzeugt, die Fähigkeit zur Änderung seiner negativen Lebenssituation verloren zu haben. Verstärkend wirkt hierbei zusätzlich das Gefühl, selbst daran schuld zu sein. Treten Depressionen bei Kindern auf, ziehen sie sich häufig stark zurück und nehmen soziale Kontakte nicht mehr wahr. Dadurch fehlt ihnen im späteren Leben soziale und emotionale Intelligenz, was sich in deutlich negativerer Wahrnehmung verschiedener Reize, als es bei gesunden Kindern der Fall ist. Auch fehlt ihnen die Fähigkeit, soziale Kontakte zu pflegen, was zu Vereinsamung und wiederum der Förderung depressiver Stimmungen führen kann.
Ebenso können Stress durch Armut, unzureichende Leistungen in der Schule oder bei der Arbeit und Traumata Depressionen auslösen, sowie mangelnde Anerkennung sozialer Kontakte und bereits vorhandene depressive Probleme im Elternhaus.

Symptome im Leben Depressiver

Der Beginn einer Depression äußert sich zunächst häufig mit gedrückter Stimmung und Lustlosigkeit. Betroffene sagen oft Treffen und Termine ab, bleiben allein und verlassen seltener ihr Zuhause. Dadurch werden auch eigentlich geliebte Hobbys vernachlässigt. Das viele „Mit sich alleine sein“ führt dann zu einem weiteren Symptom: Betroffene grübeln oft vor sich hin. Sie überlegen, was in ihrem Leben Sinn ergibt, kritisieren sich in jeder Hinsicht selbst und kommen dann zu dem Schluss, dass ihnen ihr Leben keine Freude bereitet. Eine Lösung für dieses Problem sieht der Depressive jedoch nicht. So sinkt im Verlauf der Krankheit das Selbstwertgefühl immer weiter, noch verstärkt dadurch, dass man es aus dieser Situation nicht herausschafft. Dieses Grübeln kann sich auch durch die Nacht ziehen, was am Anfang zu verspätetem Einschlafen und längerem Schlafen in den Tag hinein beginnt und sich, dauert es länger an, zu einer richtigen Störung des Nachtschlafs mit nächtlichem Erwachen und starken Problemen, einzuschlafen, entwickeln. Schlafstörungen können bei Depressionen demnach als Symptom auftreten.
Am Ende stehen häufig Arbeitsverlust, Suizidgedanken, -versuche oder ein erfolgreicher Suizid.

Behandlungsmethoden von Depressionen

Um eine Depression erfolgreich zu behandeln, steht an erster Stelle, dass der Betroffene sich selbst eingesteht, ein Problem zu haben, das er lösen möchte, doch dazu alleine nicht in der Lage ist, und sich daher Hilfe sucht. Oft steht der Gang zum Hausarzt an erster Stelle, der je nach Lebenslange den Patienten zunächst für einige Zeit krankschreibt, damit dieser Zeit hat, sich um weitere Schritte zu kümmern. Eine Psychotherapie, ob stationär oder ambulant durchgeführt, führt bei der Mehrheit der Erkrankten zum Erfolg. Diese wird oft durch Medikamentengabe unterstützt.
Um einer Depression Herr zu werden, muss häufig zuerst nach der Ursache geforscht werden. Ein umfassendes Aufarbeiten möglicher (bereits lange zurückliegender) Traumata ist notwendig, damit die weitere Behandlung Erfolg hat. Antidepressiva können helfen, überhaupt für die Therapie empfänglich zu werden, haben jedoch meist eine Vielzahl an Nebenwirkungen, die es dem Erkrankten erschweren. Daher wird häufig auch auf Bewegungstherapie gesetzt. Sportliche Betätigung hebt die Stimmung und gibt einen Grund, die Wohnung zu verlassen. Auch ein geregelter Tagesablauf ist wichtig, um gesund zu werden. Betroffene verbringen häufig die meiste Zeit des Tages in einem Raum oder sogar liegend im Bett, vernachlässigen den Haushalt und die eigene Körperhygiene. Ein wichtiger Schritt ist, dies anzugehen. Morgens aufzustehen und zu geregelten Zeiten zu essen, ist wichtig, um im Weiteren wieder Freude am Leben zu finden.
Häufig werden auch Familienangehörige wie der Partner, die Eltern oder enge Freunde in die Behandlung einbezogen, sofern der Patient dies zulässt. Der Halt in der Familie oder im Freundeskreis hilft ebenfalls, besonders schwierige Phasen zu überstehen und nicht wieder in alte Muster zu verfallen.

Die Korrelation der beiden Krankheiten – Kann man durch Schlaflosigkeit eine Depression entwickeln?
Diese Frage kann nach dem Analysieren beider Krankheitsbilder eindeutig mit Ja beantwortet werden. Schlafstörungen können Depressionen auslösen, ihre Entwicklung begünstigen und verstärken. Das bedeutet nicht, dass jeder Patient mit einer Schlafstörung automatisch eine Depression entwickelt, die Möglichkeit besteht jedoch und ist durch die enge Verknüpfung beider Krankheiten wahrscheinlich.
Die durch den Schlafmangel ausgelösten Konzentrationsschwächen und Leistungsminderung können zum Sinken des Selbstwertgefühls führen, was wiederum ein Ausbrechen einer Depression ermöglicht. Auch ständiger Stress, auch der selbst gemachte, der beim vergeblichen Versuch einzuschlafen entsteht, kann zu depressiver Stimmung führen. Der Verlust der Arbeitsstelle durch mögliche Fehler, Verspätungen oder dem Einschlafen auf der Arbeit, senkt wiederum das Selbstwertgefühl. Man ist nicht gut genug, man ist ein Versager.
Schlaflosigkeit kann Depressionen also durchaus nach sich ziehen, wenn sie weit genug voranschreitet.

Können Schlafstörungen bei Depressionen auftreten?

Depressionen und Schlaflosigkeit gehen oft Hand in Hand

Auch diese Kombination ist gut möglich. Ein depressiver Mensch hat häufig mit erdrückenden Gedanken zu kämpfen. Diese belasten ihn nicht nur am Tag, sondern ziehen sich bis durch die Nacht. Während des Einschlafens kreisen die Gedanken um das eigene Unvermögen in Beruf, Liebe und darum, sich selbst nicht aus dieser Situation befreien zu können. Dies hält wach, kann zu Alpträumen und Hochschrecken mitten in der Nacht und dem dann wiederum erschwerten Einschlafen führen. Schlafstörungen sind bei Depressionen also eine häufige Begleiterscheinung.
Bei der für Depressionen typischen Antriebslosigkeit kann es zudem dazu kommen, dass Betroffene das Gefühl haben, sich den erholsamen Schlaf nicht verdient zu haben. Sie halten sich wach, lenken sich von der Müdigkeit ab und gehen erst schlafen, wenn sie kaum noch die Augen aufhalten können. Dadurch verschiebt sich der Schlafrhythmus immer weiter, was ebenfalls Schlafstörungen begünstigt. Schlaf bei Tage ist weniger erholsam und stärker von Störfaktoren durch Licht und Lärm geprägt, wodurch häufiges Aufwachen und dann Wachbleiben die Folge sein kann, obwohl der Patient noch müde ist.

Folgen der Wechselwirkungen von Schlafstörungen und Depressionen

Schlafstörungen und Depressionen treten häufig paarweise auf. Dabei ist es unwichtig, welche Erkrankung zugrunde liegt, beide können unabhängig davon, welche zuerst da war, die jeweils andere nach sich ziehen.
Gefährlich macht die Kombination aus Schlaflosigkeit und Depression ihre Strudelwirkung. Sie verstärken sich gegenseitig, was zu einem Sog immer weiter in die Krankheiten führt, aus dem sich der Betroffene allein kaum befreien kann. Hinzu kommt, dass überhaupt der Weg zum Arzt erschwert wird, wenn man erst in den frühen Morgenstunden in den Schlaf findet und dann bis zum Nachmittag schläft. Das Schamgefühl der Betroffenen hindert sie häufig auch daran, sich Hilfe zu suchen.

Wie kann die Kombination von Schlafstörungen und Depressionen wirksam behandelt werden?
Die Behandlung mit Medikamenten ist bei der Kombination aus beiden Krankheiten deutlich erschwert. Nicht selten treten bei der Einnahme von Antidepressiva Nebenwirkungen in Form von Schlafstörungen auf, während auf den Beipackzetteln verschiedener Medikamente gegen Schlafstörungen Depressionen auf der Liste der Risiken stehen. Dies kommt zum einen von dem erkannten Zusammenhang von Depression und Schlaflosigkeit. Genauso stehen bei fast allen Medikamenten Symptome wie Übelkeit oder speziell bei Frauen Menstruationsbeschwerden im Beipackzettel. Diese haben nicht unbedingt immer die Einnahme des Medikaments als Ursache. Der Grund, weswegen gerade diese Symptome so häufig als Nebenwirkungen aufgezählt sind, ist einfach, dass sie auch ohne Medikamenteneinnahme sehr oft auftreten. Bei zwei Krankheiten wie Depression und Schlaflosigkeit, die oft gemeinsam auftreten, ist es also kein Wunder, dass bei den Nebenwirkungen eines Medikaments für das erste so häufig das zweite aufgeführt ist.
Wie immer sollte auch im Fall der Kombination aus Schlafstörungen und Depressionen die Ursache ausfindig gemacht werden, um beides erfolgreich bekämpfen zu können. Treten Beispielsweise die Schlafstörungen als Symptom der Depression auf, werden sie häufig ohne gesonderte Behandlung besser, wenn die Psychotherapie gegen die Depression anschlägt. Andersrum kann auch die Depression zurückgehen, wenn sich der Schlaf einer vorwiegend an Schlafstörung leidenden Person bessert.
Am besten ist es, fachkundige Ärzte für beide Gebiete aufzusuchen, um die Probleme in den Griff bekommen zu können.

Fazit

Es ist verblüffend, dass eine häufig durch körperliche Leiden ausgelöste Krankheit wie Schlaflosigkeit Depressionen auslösen kann. Die enge Verknüpfung der beiden Krankheiten ist jedoch nicht zu leugnen. Schlafstörungen können bei Depressionen genauso häufig als Symptom auftreten wie umgekehrt. Auch Depressionen können Schlafstörungen nach sich ziehen, obwohl eine Depression sehr häufig durch psychische Probleme ausgelöst wird. Eindeutig zeigt sich dadurch auch, wie sehr eine kranke Psyche sich auf den Körper auswirken und ihn schädigen kann.

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